HÖRERLEBNIS 42


Zubehör für Röhren von Shun Mook

"Hut auf"

von Robert Schmitz-Niehaus

Sie sind klein, sie sind leicht und sie sind nützlich: Die kleinen unscheinbaren Hütchen aus Holz von Shun Mook. Auf den Röhrenkopf gesetzt, sollen sie Resonanzen des Glaskorpus’ mindern und in klanglicher Hinsicht für mehr Ruhe sorgen. Voodoo?
Vom gleichen Hersteller gibt es bereits kleine runde, etwa zwei Zentimeter hohe Holzplättchen, die sich aus verschiedenen, langjährig abgelagerten Holzsorten zusammensetzen. Sie nehmen laut deutschem Vertrieb B&T ebenfalls Resonanzen auf und verlagern diese in höhere, das menschliche Ohr nicht mehr störende Frequenzbereiche. Von der Wirkung konnte ich mich an einem Hörabend bei meinem Kollegen MK überzeugen. Auf die Tonarm- und Laufwerksbasen seines Eternita-Plattenspielers von Transrotor gelegt, nehmen sie der Abbildung leichte Rauhigkeiten. Sogar Klangbeeinträchtigungen durch große Glasscheiben lassen sich mit Hilfe der Shun Mooks in gewissem Maße reduzieren. Voraussetzung ist aber ein geschultes Gehör und eine gut abgestimmte Kette. Je hochauflösender diese ist, desto größer ist auch der zu erreichende Effekt. Zumindest mußte ich mich intensiv einhören und zu meiner Schande gestehe ich, daß ich anfangs bei den Blindversuchen einige Male daneben gelegen habe. Damit wäre gleich zu Anfang schon das Wichtigste gesagt: Es handelt sich um ein Zubehör zur Optimierung von stimmigem Equipment. Wer von seinem Einsatz erwartet, die Anlage vom Kopf auf die Füße stellen zu können, hat ganz falsche Vortstellungen.
Das richtige Zubehör ist in meinen Augen eine prima Ergänzung zu liebevoll ausgesuchten und sorgfältig miteinander kombinierten Gerätschaften. Es verhilft in kleinen Optimierungsschritten mit meistens sehr überschaubarer Wirkung, die gewünschte tonale Balance zu erreichen.
Schnell sind auch die anfänglichen Bedenken überwunden, die kleinen Holzkörper könnten den Hitzehaushalt meiner Röhren durcheinanderbringen. Da ist die Gefahr eines vorzeitigen Todes durch Wärme bei Verwendung breiter Dämpfungsringe doch viel größer. Tatsächlich: Sobald die Hütchen vorsichtig übergestülpt werden, entspannt sich die musikalische Lage. Der Hochtonbereich verliert Rauhigkeiten. Stimmen wirken glatter und geschlossener. Aber: Wir befinden uns in dem anfänglich beschriebenen Wirkungsspektrum, das in einem ersten Moment zwar eher unbedeutend erscheint, im Laufe der Zeit jedoch immer mehr an Bedeutung gewinnt. Je intensiver gehört wird, je mehr man sich an die Veränderung des Klangbildes gewöhnt hat, desto weniger will man anschließend auf diesen Effekt verzichten. "Hut ab" vor dem "Hut auf".

RSN

Das Produkt:
Röhrenhütchen von Shun Mook
Preis: 110 Euro pro Paar
Vertrieb: B&T Hifi-Vertrieb
Aachenerstr. 10
Tel: 0211-7356248
Fax: 7356243
Email: post@bt-vertrieb.de
Internet: www.bthifi.com oder www.bt-vertrieb.de

Gehört mit:
Laufwerk: Transrotor Fat Bob
Arm: SME V, SME 3012 R
Tonabnehmer: DT II Special, Benz-Scheu, The Frog, Denon DL 103
CD-Player: Electrocompaniet EMC-1
Vorstufe: Beck RV (Röhre)
Endstufe: Beck RE (Röhre)
Vollverstärker: Unison Research S1
Lautsprecher: Jupiter von CD-Konzertmöbel, Aktive Gate von Newtronics
Kabel: Fadel Art (LS), Beck, Audio Agile, Voodoo Cable von Dope Sounds, Ortofon SPK 5000 Silver und SPK 3000 Silver, van den Hul Hybrid III
Zubehör: CD-Mat von Audio Physik, Squalan-Öl
Netzfilter: Eigenbau
Tonbasen: Eigenbau
Rack: Eigenbau