» Lautsprecherkabel: Blue von Dolphin

Eine gute Wahl

von Marco Kolks

Seit Jahren ist der Hersteller Dolphin eine feste Größe im Kabelgeschäft der Hifi-Branche. Hinter dem Namen Dolphin verbirgt sich übrigens Harald Gack, wohl bekannt aus seinen Zeiten bei der kleinen aber feinen Manufaktur Acoustic Balance. Auf dieser langjährigen Erfahrung aufbauend, entwickelte er das Lautsprecherkabel Blue, das die mittlere Qualitätsstufe des Programms ausweist. Die Yellow-Serie richtet sich an Einsteiger, die Black-Serie an betuchte Audiophile, die nicht nur das Beste wollen, sondern darüber hinaus auch bereit sind, tief in die Tasche zu fassen.
Das Blue besteht aus fünf versilberten Kupferadern mit einem Querschnitt von jeweils 2,5 mm2. Sie sind jeweils teflonisoliert und stecken in einem schwarzen Gewebeschlauch. Als Anschlüsse dienen im Regelfall die unkompliziert zu handhabenden Sharks. Auf andere Kundenwünsche geht Harald Gack aber gerne ein.
In einer meiner kleineren Ketten (Guarneri von Sonus Faber; Röhrenvollverstärker 845 Simply von Unison Research; SACD-Spieler von Clockwork) höre ich seit langem bei allen NF-Verbindungen mit dem Black Gold von Dolphin. Ich kenne in dieser Konfiguration kein passenderes Kabel und daher sind mir die klanglichen Qualitäten dieses Herstellers wohl bekannt. Und so muß sich die LS-Blue-Serie an der Leistung seiner gut beleumundeten NF-Geschwister messen lassen.
Bevor das Blue sein wirkliches Leistungsvermögen offenbart, benötigt es ein gerüttelt Maß an Einspielzeit. Ansonsten klingt es zu feinfaserig und an den Konturen der abgebildeten Instrumente zu harsch. Doch das verliert sich recht schnell und wird später abgelöst von einer volleren und tendenziell wärmeren Wiedergabe. Da das Kabel lediglich durch einen Gewebeschlauch zusammengehalten wird, habe ich es durch Schaumstoff vom Parkettboden entkoppelt. Dazu habe ich mir aus dem Baumarkt gängige Rohrisolierung besorgt, diese in dicke Scheiben geschnitten und um das Kabel gelegt. Diese Mühen werden augenblicklich durch mehr Ruhe im Klangbild belohnt. Das liegt sicherlich am Parkettboden, der ein ganz anderes Schwingungsverhalten aufweist, als ein fest auf Betondecken verlegter Teppichboden, der zudem je nach Faserbeschaffenheit erheblich besser dämpft. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß ich selbstverständlich alle Kontakte zuvor mit audiotop gereinigt habe. Auch wenn jetzt Kritiker die Nase rümpfen, meine Erfahrungen sprechen gegen eine solche Kritik.
Das LS-Blue zählt für mich zu den neutralen Vertretern seiner Zunft. Das bedeutet in erster Linie, daß es nicht mit Effekten arbeitet oder nur einen ganz bestimmten Frequenzbereich über die Maßen betont. Die Wiedergabe ist über den gesamten Frequenzbereich sehr ausgeglichen. Es klingt frei und klar und zeichnet saubere Konturen im Baß. Auf den unerfahrenen Hörer mag das Blue im ersten Moment bei den tiefen Frequenzen schlank wirken. Dem ist aber nicht so. Es reicht tief hinab, das allerdings schlackenfrei. Wirkt also nicht aufgebläht, was dem Hörer zwar Volumen vorgaukeln, ihn aber nach einiger Zeit doch ziemlich nerven würde. Gerade dieser unspektakuläre Auftritt prädestiniert das Blue für die vertrauensvolle Vermittlerrolle zwischen Verstärker und Schallwandler. Das Blue eignet sich daher nicht für Kompensationszwecke, nur weil vor- oder nachgeschaltete Hardwareprodukte irgendwelche klanglichen Macken haben, die es auszugleichen gilt. Das Blue ist ganz einfach ein Kabel, das weder etwas hinzufügt, noch wegläßt. Das liest sich so leicht und sagt sich so schnell - doch da steckt schon etwas Bemerkenswertes dahinter. Man braucht sich lediglich vor Ohren zu führen, wie manche Kabel klingen, die nach einem anderen Konzept verfahren. Höhen hören sich beispielsweise an wie Stahlgewitter, der Baß bumst vor sich hin und die Mitten kleben vollfett an der Kalotte. Es gibt reihenweise derartige Kabel, die aus der Musik Lärm machen.
Mir gefällt überdies die Luftigkeit, die ich in der Wiedergabe mit dem Blue erreichen kann. Instrumente stehen frei im Raum, das ganze Klanggeschehen ist klar strukturiert. Diese Klarheit verführt dazu, immer wieder auf neue Details zu achten, die aber nie losgelöst im Raum schweben, sondern sich harmonisch in die Gesamtwiedergabe einfügen. Angesichts des Preises erhält man daher einen sehr fairen Gegenwert. Für all diejenigen, die viel Hifi für wenig Geld suchen, ist das Blue eine gute Wahl. MK

PS.: Übrigens: Ich habe aus reiner Neugierde einmal zum Vergleich ein älteres, qualitativ durchaus vergleichbares Acoustic-Balance-Kabel herangezogen. Das Pendant von Dolphin klingt voller, macht mehr Raum und Luft. Das ist ein klarer klanglicher Vorteil für Dolphin, der auch deutlich die Weiterentwicklung aufzeigt.

Das Produkt: Lautsprecherkabel Blue
Preis: 2 x 2 Meter 440 Euro
Vertrieb: Gack Audio Vertrieb
Bahnhofstraße 30
63263 Neu-Isenburg
Tel: 0610-2249986
Fax: 06102-291641
Email: service@gackaudiovertrieb.de

gehört mit:
Analoge Laufwerke: Transrotor Eternita, Transrotor Fat Bob, Pluto 12a; Tonarme: SME V, SME 3012R, SME 312, Pluto 5a Special, Pluto 2 A, SME 2-12-Zoll; Tonabnehmersysteme: v.d.H. Black Beauty, Aventurion 6 von Steinmusic, Transfiguration New Spirit, The Cartridge Man, SPU-Royal, Clearaudio Victory H, Goldring Elite II, Flair von Phonosophie, Volpe von Walter Fuchs; Übertrager: Ortofon SPU T 100 CD-Spieler: Burmester 916, Phonosophie Impulse 2 und Power Control 3; SACD-Spieler: XA Sony 333 ES von Clockwork Wandler: Burmester 980, Audio Alchemy DTI Pro 3.2; Vorverstärker: Burmester 808 MK V, Phonosophie Bi-Control 2 und Power Control 2 Phonostufe: Blue Amp Model 42, EAR 834 (3x), TE Audio Phono (Tessendorf/MC -Teflonausführung) und Filternetzteil (2x), integrierte Phonostufe 808 MKV Burmester, Phonsophie und Power Control 2, Smart von Clearaudio; Endverstärker: Burmester 911 MK II (Mono), Phonosophie Bi-Stage Twin 1/4; Vollverstärker: Unison Research Simply 845 (Triode), Symphonic Line RG 14 (Version 2003); Lautsprecher: Acapella Violoncello, Guarneri Sonus Faber, Sarabande CL Konzertmöbel, Newtronics Gate aktiv, Bella Luna von Duevel Lautsprecher; Kabel (NF/LS/Netz): Acapella (Silber), Bastanis Epilog, Dolphin Black und Gold, Sun-Wire, HMS-Gran Finale, Clockwork, Flatline NF 3 von Klang und Kunst, SPM-Reference, HMS Grand Finale, Stadthaus 7 und 11 Brains, Therapeutic Sounds, HMS-Phonokabel, Ortofon 5000er Reinsilber-Phonokabel, Phonokabel von SAC, Phonokabel Sun-Wire (3 x), Aural Symphonics (Digital), Elon III, Bülow, XLO-Netzkabel, Zubehör Basen: Copulare Tonbasen, Acapella-Musikbasen (auch für Lautsprecher), Big Block und Speed Block von Acapella, Acapella-Pucks, SSC-Basen und Pucksschultz, Racks von Audio Magic, Zubehör analog: Schablonen von Stadthaus, Clearaudio, Davids, Stein Music, Music Connection, KAB-Strobe, Wasserwagen von Clearaudio, Ortofon und Präzisionswasserwaage, Outer Limit-Plattenring von Clearaudio, Entmagnetisierer von Audio Physic, Ring-Mat, Metallschablonen von Pluto Audio, Acoustic Solid, Carbon Plattentellerauflage und Puck von Milennium Audio, Headshell Stability von Clearaudio; Super Tools und Kegel von Audio Tuning Tools Raumtuning: RFA 78 von Harmonix; Klangresonatoren von Acoustic Systems,